Test: Rückmeldemodul GBM16XN von Blücher [Video]

Vor etwas über einem Jahr hat Blücher Elektronik sein überarbeitetes Rückmeldemodul GBM16XN auf den Markt gebracht. Der Spur-G-Blog hatte das Modul über mehrere Monate im Einsatz und möchte es an dieser Stellen vorstellen.

Für 150 Euro erhält der Kunde ein 16-fach Rückmeldemodul. Zusätzlich werden noch ca. 20 Euro für das passende Interface fällig. Angeboten werden zur Zeit Interface für die Rückmeldebusse S88, Loconet, RS-Bus und den XPressnet/OpenDCC-Bus. Der Vorteil dieses modularen Systems liegt in der Flexibilität.

Pro Gleisabschnitt kann der Rückmeldebaustein mit bis zu 8A belastet werden, so dass das Modul auch für Gartenbahner interessant ist. Dabei verliert der Abschnitt laut technischen Daten gerade mal 1,1V Spannung. Nach dem Einbau des Rückmeldebausteins lässt sich die Konfiguration einfach per USB-Kabel mit einem Windows-PC durchführen. Leider liegt die Software nicht auf CD bei, sondern steht nur als Internetdownload zur Verfügung. Mit Hilfe der gut geschriebenen Anleitung lässt sich das Rückmeldemodul schnell verdrahten.

Der erste Test des Moduls kann mit der Konfigurationssoftware erfolgen. Kleine „LEDs auf dem Bildschirm“ zeigen direkt an, ob der Abschnitt belegt ist oder nicht. Neben den virtuellen LEDs sind auf der Platine auch echte LEDs für die Rückmeldung verlötet. In der Regel wird das Modul aber so eingebaut sein, dass diese LEDs nicht im Sichtfeld liegen werden.

Im Test wurde der RS-Rückmeldebus genutzt, der auch ohne Probleme funktionierte. Programmiert man die Software selbst, muss man beim RS-Bus jedoch beachten, dass die Adressen der Rückmelder mit 0 beginnen. Das zweite Rückmeldemodul hat also die Adresse 1 und nicht die 2 – wie man vielleicht im ersten Moment denkt. Wer die bekannten PC-Steuerprogramme benutzt muss sich darüber keine Gedanken machen. Da Lenz für eine Rückmeldemodul nur 8 Abschnitte definiert hat, belegt der GBM16XN für seine 16 Kanäle zwei Rückmeldeadressen.

Auf der Innenanlage funktionierte der GBM16XN perfekt. Auf der Außenanlage muss man jedoch etwas aufpassen. Zwar lässt sich mit der Konfigurationssoftware die Empfindlichkeit der einzelnen Abschnitte einstellen, aber dies hilft nicht in jeder Situation. Ein Teil der Gleisanlage des Spur-G-Blogs ist nicht optimal entwässert, so dass durch die Feuchtigkeit ein minimaler Kriechstrom entsteht, die der Rückmelder als „belegt“ interpretiert. Im Spur-G-Blog Video erkennt man dies am rechten Bildschirmrand durch eine dauerhaft brennende LED. (Ein Lösungsansatz wird am Ende des Artikel mit dem GBM16XL besprochen). Das im Video eine „LED übersprungen“ wird, ist übrigens kein Fehler des Rückmelders. Ursprünglich war an dieser Stelle ein zusätzlicher Weichenabschnitt. Nach dem Rückbau der Weiche wird dieser Abschnitt nicht benutzt und die LED bleibt aus. Fährt der Zug von einen in den nächsten Bereich, leuchten zwei LEDs: Während die vorderen Rädern schon im neuen Bereich sind, befinden sich die letzten Räder noch im alten Bereich. So lässt sich wunderbar ermitteln, wann eine Lokomotive den Wechselbereich erreicht…

Zwei interessante Optionen bietet der GBM16XN: Zum einen  gibt es für 35 Euro ein Kehrschleifenmodul, dass aufgrund der Rückmeldungen die Kehrschleife mit Hilfe von Relais richtig schaltet. Durch die Rückmeldung wird auch ein Kurzschluss effektiv verhindert. Bis zu vier Kehrschleifenmodule lassen sich mit dem GBM16XN betreiben. Zum anderen ist das Rückmeldemodul RailCom fähig.

Wie oben erwähnt können schlecht entwässerte Gleisstellen die Rückmeldung behindern. An einigen Stellen habe ich im Test das Gleisbett verbessert – an einer anderen Stelle ging dies jedoch nicht. Diese Stelle musste ich beim GBM16XN aus der Rückmeldung herausnehmen, was Gott sei Dank kein Problem war.

Nach ein paar E-Mails mit Herrn Blücher, die alle zügig und kompetent beantwortet wurden, stellte sich heraus, dass beim Design des GBM16XN nicht damit gerechnet wurde, dass manche Gartenbahner ihre Gleise so schlecht verlegen wie ich ;-). Leider lässt sich das beim GBM16XN im Nachhinein nicht mehr ändern. Besser für Außenanlagen ist das für die nächsten Wochen angekündigte Modul GBM16XL. Dort lässt sich durch einfache Lötbrücken die Ansprechempfindlichkeit erniedrigen. (Wie ein Gespräch mit einem Mitglied des Gartenbahnstammtisch Nürnberg ergab, funktionierte diese Lösung beim Vorgängermodell auch hervorragend im Außenbereich).

Und das beste: Der neue GBM16XL kostet komplett sogar nur 130 Euro. Bei ihm wird jedoch auf RailCom verzichtet und das Modul verfügt nur über einen Loconet- und RS-Bus-Anschluss. Das dürfen die meisten Gartenbahner aber verschmerzen.

Fazit: Wer eine Spur-G-Innenanlage mit Gleisbesetztmeldern automatisieren und auf die neue RailCom-Technik setzen will, findet mit dem GBM16XN ein hervorragendes Produkt. Wer auf RailCom verzichten kann sollte für die Außenanlage auf den GBM16XL warten.

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