Test: ZIMO Dekoder MX695 – 1. Teil [Video]

Im August hat der Spur-G-Blog bereits über die neue Dekodergeneration für Gartenbahnen von Zimo berichtet. Jetzt hatte der Spur-G-Blog die Möglichkeit den MX695KV einem ausführlichen Test zu unterziehen. Im ersten Teil des Testberichts werden die normalen Fahreinstellungen unter die Lupe genommen. Im zweiten Teil dreht sich alles um die Soundeinstellungen.

Die erste positive Überraschung fällt beim Öffnen des Pakets auf. Dem ZIMO Dekoder liegt ein Handbuch dabei, das seinen Namen verdient. 44 Seiten im DIN-A4-Querformat bieten genügend Platz um die unzähligen Einstellungsmöglichkeiten zu beschreiben.

Der Start mit den Dekoder ist sehr einfach. Auf Seite 4 des Handbuchs ist, wie im Spur-G-Blog-Video zu sehen, ein ausführlicher Anschlussplan vorhanden: Auf der linken Seite werden u.a. der Motor, die Gleise und der Lautsprecher angeschlossen. Auf der rechten Seite befinden sich u.a. die Anschlüsse für die Scheinwerfer und die Funktionsausgänge 1 bis 6. Auf der unteren Seite befinden sich u.a. die vier Steckanschlüsse für die Servos und oben sind die Ausgänge 7 bis 12, die beiden Niederspannungsausgänge und der Anschluss für den externen Energiespeicher.

Für den Spur-G-Blog-Test sollte ein bereits digitalisierter PIKO Taurus umgerüstet werden. Dank der Schraubanschlüsse der Variante MX695KV war der Dekoder in wenigen Minuten eingebaut. Als externer Speicher wurde ein Elektrolytkondensator mit 10.000 MikroFarad gewählt, der für wenige Euro im Elektronikversand erhältlich ist. Der Servo wurde im Video nur provisorisch angeschlossen, da der vorhandene Taurus die Stromabnehmer in der Standardausführung nicht automatisch bewegen kann.

Das Spur-G-Blog-Video zeigt den ersten Funktionstest des Dekoders. Ohne Programmierung kann der Dekoder direkt getestet werden. Standardmäßig ist als Lokadresse in CV #1 die Nummer 3 abgespeichert und der Taurus setzt sich direkt in Bewegung. Auch die Stirnlampen funktionieren direkt wie sie sollen. Alle anderen Funktion erfordern natürlich das Programmieren des Dekoders.

Für die Funktionsausgänge wurde folgendes Testszenario gewählt: An beiden Enden des Taurus wurden weiße LEDs als Schweinwerfer(Strinlampe vorne/hinten) und rote LEDs als Rücklichter (Funktionsausgänge 1 und 2) installiert. Die ursprünglichen PIKO-Lampen wurden als Führerhausbeleuchtung eingebaut. Die beiden Glühlampen sind an die Funktionsausgänge 3 und 4 angeschlossen – sollen aber über die Taste F1 geschaltet werden. Alle diese Lichter sollen natürlich in Abhängigkeit der Fahrtrichtung leuchten. An die Funktionsausgänge 5 und 6 wurde jeweils eine grüne und blaue LED angeschlossen, die mit den Tasten F2 und F3 bedient werden sollen. Die beiden LEDs wurden in das Armaturenbrett des Fahrers eingebaut und sollen mit Lichteffekten ausgestattet werden.

Im Test wurde eine Lenz Zentrale LZ100 mit der Softwareversion 3.6 und eine Roco Multimaus mit der Software 1.0.2 eingesetzt, um das Zusammenspiel zwischen Dekoder und Fremdsystem zu testen. Der im Test verwendete Rollenprüfstand stammt von Marion Zeller.

Zur Programmierung der Lokadresse wurde der Taurus auf das Programmiergleis gestellt. Im ZIMO Handbuch wird dies auch als „Service Mode“ bezeichnet. Das Programmieren der Adresse in CV #1 klappte problemlos – auf dem Programmiergleis zeigt der ZIMO Dekoder im Zusammenspiel mit der Fremdzentrale auch die alten CV Werte an. Die neue Lokadresse 64 akzeptierte der Dekoder sofort.

Für die Zuweisung der Funktionsausgänge (bis FA12) sind die CVs #33 bis #46 zuständig. Der MX695KV bietet für die Programmierung zwei Möglichkeiten an: Die NMRA- bzw. die ZIMO-Variante. Die NMRA-Variante hat den Nachteil, dass z.B. die Taste F3 nicht die Stirnlampen schalten kann. Wer mehr Flexibilität wünscht, schaltet in der CV #61 die ZIMO-Erweiterung durch den Wert 97 ein. Der Spur-G-Blog nutzte die ZIMO-Erweiterung für den Test. Damit Schweinwerfer und Rücklichter mit der Licht-Taste bedient werden können muss die CV #33 den Wert 5 und die CV #34 den Wert 10 erhalten. Die Richtungsabhängigkeit klappte direkt mit den Standardeinstellungen.

Für die Führerhausbeleuchtung auf F1 musste die CV #35 den Wert 48 erhalten. Für die Richtungsabhängigkeit muss zusätzlich in CV #129 der Wert 1 (nur bei vorwärts) und bei CV #130 der Wert 2 (nur bei rückwärts) eingestellt werden.

F2 wurde mit CV #36 und dem Wert 64 und F3 mit CV #37 und dem Wert 128 programmiert. Die Einstellung der Lichteffekte wurde konventionell über die CV #117 und CV #118 durchgeführt. Auch hier bietet der ZIMO Dekoder noch Alternativen an…

Nach dem alle Einstellungen im Dekoder erledigt waren, fand eine Testfahrt im Garten statt. Der Test verlief problemlos. Der Dekoder hatte trotz der Standardeinstellungen sehr gute Fahreigenschaften und trotz des verschmutzen Gleis gab es durch den Energiespeicher kein Ruckeln.

Fazit: Der MX695KV von ZIMO erfüllt fast jeden Wunsch eines Gartenbahners und gehört zur Spitzenklasse der zur Zeit erhältlichen Lokdekoder. Die UVP von 198 Euro ermöglicht mit den integrierten Klemmleisten einen sehr einfachen Anschlus. Die Programmierung der Funktionsausgänge lässt sich nach den Erfahrungen des Spur-G-Blogs auch problemlos mit Digitalzentralen von Fremdherstellern erledigen – auch durch die von ZIMO zur Verfügung gestellten Programmierhilfen. Innerhalb kürzester Zeit kann die Lokomotive nach dem Umbau wieder auf dem Gleis stehen. Die große und umfangreiche Dokumentation ist sehr hilfreich.

Der Preis scheint auf den ersten Blick im Vergleich zu Wettbewerbern etwas hoch. Rechnet man bei der Konkurrenz die Kosten für die angebotenen Energiespeicher hinzu, schmilzt die Differenz deutlich. Außerdem lohnt sich ein Preisvergleich bei den Händlern. Der Straßenpreis liegt in Deutschland bis zu 20 Euro unter der UVP.

Wer jedoch nicht alle Funktionen des MX695KV benötigt, kann mit dem „kleinen“ ZIMO Dekoder ggf. besser abschneiden. Der MX695LS kann die gleiche Dauerbelastung von 6A vertragen hat jedoch nur 8 statt 14 Funktionsausgänge, keinen Spezialausgang für einen Ventilator, nur die Steuerleitung für Servos und keine 5V Niederspannung. Wer auf diese Zusatzfunktionen verzichten kann, findet den Dekoder mit Stiftleisten statt Schraubklemmen schon für 131 Euro im Handel.

Im 2. Teil des Spur-G-Blog-Tests nächste Woche, werden die Soundeinstellung des Dekoders unter die Lupe genommen.

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