Vorsicht bei hohen Stromstärken

Der Gartenbahn-Spezialist Champex-Linden aus Dormagen kann Kunden auf Anfrage eindrucksvoll zeigen, wozu ein Kurzschluss führen kann – Quelle: Spur-G-Blog [b]

Viele Modellbahnhersteller liefern ihre Digitalzentralen mit 3 A oder 4 A aus. Für kleine Spurweiten reicht dies in der Regel aus um mehrere Lokomotiven zu steuern. Der Hintergrund ist aber ein anderer: Bei weniger als 5A dürfen die Zentralen in der EU noch als „Spielzeug“ verkauft werden.

Für Gartenbahn wählt man als Faustregel 3A pro Motor. Ein höhere Leistung beim Booster ist also grundsätzlich wünschenswert.

Allerdings kann selbst bei kleinen Spannungen eine hohe Stromstärke gefährlich werden. Das Foto zeigt eine LGB Lok, die auf einer Anlage mit einem leistungsstarken Booster eingesetzt wurde. Der Betreiber hatte nicht bemerkt, dass die Lok entgleist war und einen Kurzschluss erzeugt hatte. Das ganze ist „natürlich“ in einem Streckenabschnitt passiert, der nicht einsehbar war…

Im Endeffekt zeigt die Lok, dass man noch Glück im Unglück hatte. Es ist nur eine Modelllok zerstört worden. Leicht lässt sich aus malen, welche katastrophalen Folgen es geben könnte, wenn sich mehrere unglückliche Umstände aneinander ketten.

Deshalb sollte man sich vor dem Einsatz von Digitalboostern viele Gedanken zur richtigen Stromstärke machen: 8 A, 12 A, 15 A oder 20 A sind nicht nur Zahlen. Nicht nur wenn die Stromstärke zweistellig wird sollte man sich Gedanken über den richtigen Querschnitt der Zuleitungen und die Verteilung machen. Auf alle Fälle sollte man einen Fachmann zu Rate ziehen und sich an die Sicherheitshinweise der Hersteller halten.

Wer seine Anlage mit einem extrem starken Booster betreibt, sollte sich die Elektronische Sicherung von Massoth anschauen. Unter der Artikelnummer 8242070 ist ein Paar für 15,95 Euro erhältlich. Sie kann verhindern, dass eine einzelne Lok mehr als 4A zieht – vor welchen Fehlerquellen die Sicherung genau schützt kann der Bedienungsanleitung entnommen werden.

Eine weitere Vorsichtsmaßnahme ist die Strecke in mehrere Abschnitte zu unterteilen. Der zusätzliche Aufwand erhöht aber die Sicherheit, wie das folgende Szenario zeigt: Auf einer Anlage gibt es eine Bergstrecke mit Parallelgleis. Ein Zug mit vielen Anhängern benötigt an der Steigung eine Leistung von 8A. Es sieht unglaublich schön aus, wenn zwei Lokomotiven parallel dem Berg hinaufschnaufen… Theoretisch würde also ein 20 A Booster für die komplette Anlage reichen. Teilt man die Anlage auf und trennt das Parallelgleis in zwei unabhängige Stromkreise, kommt man jedoch mit zwei 10 A Booster aus.

Egal für welche Variante man sich entscheidet: Eine gute Planung und Risikoabschätzung ist die Grundlage für einen sicheren Betrieb.

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