LGB: Die kleine Dicke & die Preisentwicklung [Update]

„Die kleine Dicke“ in der Neuauflage –
Quelle: Gebr. Märklin & Cie GmbH

LGB möchte in diesen Tagen als Neuheit des Jahres 2018 die Dampflok 99 5015 der DR ausliefern. Das Modell mit der Artikelnummer 20752 kostet 299,99 Euro. Märklin liefer die Dampflok in Vollausstattung aus: Der kugelgelagerte Bühlermotor wird von einem mfx/DCC-Sounddecoder gesteuert. Ein schaltbarer Raucheinsatz und ein Spitzenlicht im Digitalbetrieb runden das kompakte Modell ab.

Natürlich handelt es sich bei dem Modell um keine Formneuheit. Ein Blick in das LGB-Kompendium von Günter Mattolat (2. Auflage – Band 1 – Seite 111) zeigt, dass die kleine Dampflok das erste Mal 1974 gebaut wurde. Damals wurde die Lok unter der Artikelnummer 2075 aufgelegt. Laut LGB-Kompendium hatte „die kleine Dicke“ damals einen Preis von 125,00 DM. [Update] In der offiziellen LGB Preisliste von 1974 ist die 2075 für 98,00 DM gelistet. Die Berechnung im Originalartikel bezieht sich leider auf die falsche Angabe im LGB Kompendium. Außerdem ist zu beachten, dass die „Kleine Dicke“ in ganz unterschiedlichen Ausstattungsvarianten geliefert wurde. [/Update] Wie sieht im LGB Jubiläumsjahr der Preisvergleich aus?

Die Umrechnung in Euro ergibt einen Preis von 63,91 Euro im Jahr 1974. Ist also alles deutlich teurer geworden? Da lohnt sich ein zweiter Blick. Der Spur-G-Blog hat sich beim Statistischen Bundesamt die tatsächlichen Inflationsraten besorgt. Wussten Sie noch, dass es bis Anfang der 1980er Jahre mehrfach Inflationsraten von mehr als 5% gab?

Berücksichtigt man die tatsächliche Inflation, würde die Dampflok heute 183,71 Euro kosten. Aber ist das neue Modell tatsächlich über 110 Euro teurer als früher? Nein! Die Lok, die vor über 40 Jahren mit der Artikelnummer 2075 vorgestellt wurde, hatte weder Licht, noch einen Rauchgenerator geschweige den ein Soundmodul. Zum Vergleich hat der Spur-G-Blog von Massoth den eMOTION LS Lok- und Sounddecoder rausgesucht. Dieser kostet in der aktuellen Preisliste 134,95 Euro. Der inflationsbereinigte Preis plus der Sounddecoder liegt noch ohne Lautsprecher und Rauchgenerator über den 299,99 Euro, die LGB für das neue Modell verlangt. Der Preis von Märklin ist also gar nicht so teuer, wie man auf den ersten Blick dachte.

Es bietet sich ein zweiter Vergleich an: 1984 hat LGB unter der Artikelnummer 2076D eine Variante mit Beleuchtung und Dampfentwickler aufgelegt. Laut dem LGB-Kompendium lag die UVP damals bei 250 DM. Der inflationsbereinigte Preis dieses Modells liegt heute bei 220,72 Euro. Ein Analogbahner, der auf den Digitaldecoder verzichten könnte, steht sich preislich also etwas schlechter. Insbesondere unter dem Aspekt, dass das neue Modell im analogen Modus keine Geräusche macht. Andererseits kann man die Grundsatzentscheidung von Märklin nachvollziehen, dass alle Modelle mit einem Digitaldecoder ausgeliefert werden. Bei H0 ist dies bei Märklin wohl schon seit Jahren Standard. Und bei den heutigen Stückzahlen ist es nicht wirtschaftlich eine analoge und eine digitale Variante zu bestücken.

Link-Tipp: www.lgb.de

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