Flexgleise im Code 332 [Gleisbau-Serie] [Update]

Im Garten lohnt sich der Einsatz von Flexgleisen ganz besonders. Gestern hat der Spur-G-Blog das Massoth Gleisbiegegerät zum einfachen Biegen von Flexgleisen vorgestellt. Heute folgt eine Übersicht zu den auf dem Markt verfügbaren Flexgleisen im Code 332 (s. Anmerkung unten). Zum Vergleich der Preise wird der durchschnittliche Meterpreis im günstigsten Fall errechnet. Je nach individuelle Auswahl kann beim Kauf der Preis leicht abweichen, da die Gleise in der Regel nicht genau 1m lang sind.

Messinggleise

Als erstes schauen wir auf LGB. LGB bietet 1,5m lange Gleisprofile aus Messing und 30cm lange Schwellen an, mit denen sich die Kunden entsprechende Flexgleise selbst zusammen stellen können. Aufgrundlage der UVP kostet 1m Flexgleis bei LGB umgerechnet 24 Euro. Zu beachten ist, dass LGB die Gleisprofile nur in einer Verpackungseinheit vom 20 Stück anbietet. Große Gartenbahnhändler bieten aber ihren Kunden häufig auch geringere Mengen zum Kauf an.

Ähnlich sieht es bei PIKO aus. Auch hier gibt es 1,5m lange Gleisprofile aus Messing, die im 20er Pack angeboten werden. Allerdings bietet PIKO gemäß des hauseigenen Rasters die Schwellenbänder in 28cm und 32cm Länge an. Dafür liegt der Meterpreis aber bei etwas unter 20 Euro. [Update] PIKO bietet auch Profile mit 3m Länge an. Diese sind jedoch nicht über den PIKO Online-Store sondern nur über die PIKO Fachhändler erhältlich.[/Update]

Von den Vollsortimentern bietet Train Line Gartenbahnen die größte Auswahl an Flexgleisen. Die Flexgleise gibt es in den Längen 1,5m und 2,4m bereits komplett fertig vormontiert als Messinggleis (19 Euro pro Meter) oder in der vernickelten Variante (22 Euro pro Meter). Bei den Preisen sind schon zwei Schraubverbinder inklusive. Zusätzlich können aber auch Profile einzeln in den Längen 1,5m und 2,4m – bei Messinggleisen sogar 3,0m – gekauft werden. Passende Schwellenbänder in der Länge von 30cm hat Train Line Gartenbahnen auch im Angebot. Die Preise der Einzelteile befinden sich auf dem selben Niveau wie die der vormontierten Flexgleise.

Der Gleisspezialist Thiel bietet ebenfalls ein sehr umfangreiches Flexgleissortiment in Messing und vernickelt an. Bei den Längen hat der Kunde die Wahl zwischen 1,2m, 1,5m, 2,0m, 2,4m und 3,0m. Die Preise liegen bei ca. 15 Euro pro Meter beim Messinggleis und 18 Euro pro Meter bei vernickelten Gleis. Kürze Stücke sind umgerechnet wenige Cent teurer, aber liegen noch unter den Preisen der Mitbewerber. Allerdings sind in dem Preis keine Schienenverbinder enthalten und das Schwellenbrett unterscheidet sich sehr deutlich von der Optik gegenüber den Mitbewerbern. Auch Thiel Gleis bietet Gleisprofile und Schwellenbänder einzeln an.

Ein weiterer Anbieter von Messing-Flexgleisen sind die schweizer Züriwerke. Unter der Marke „Lebu“ vermarkten die Behindertenwerkstäten ein LGB kompatibles Gleissystem. Flexgleise werden in einer Länge von 1,5m und 3,0m angeboten. Der Preis pro Meter liegt bei ca. 17 Euro (Umrechnung von CHF). Im Gegensatz zu den deutschen Mitbewerbern muss man beim Kauf daran denken, dass die Schweiz nicht zur Europäischen Union zählt!

Edelstahlgleise

Wer lieber auf Edelstahlgleise setzen möchte kommt um die schweizer Produzenten nicht herum. Erfeulicherweise bieten jedoch einige Händler in Deutschland deren Produkte auch bei uns an, so dass der Kunde sich nicht selbst um den Import aus dem Nicht-EU-Ausland kümmern muss.

Stephan Flück bietet mit seiner Firma Train.Li seit Jahren Edelstahlgleise an. Flexgleise sind in den Längen 1,5m und 3,0m erhältlich. Die Preise beginnen ab 21 Euro pro Meter (Umgerechnet von CHF), wenn man die Gleise im günstigen 10er-Paket kauft. Bei Train.Li hat der Kunde die Wahl beim Schwellenband zwischen den LEBU-Bändern und einem eigenen von Train.Li entwickelten Schwellenband. An dieser Stelle sei nur kurz an das für Edelstahlgleise umfangreiche Weichenprogramm von Train.Li hingewiesen. (Weichen wird ein weiterer Artikel dieser Serie werden.)

Ebenfalls aus der Schweiz kommt die Firma Revalda, die ebenfalls ein Edelstahlgleissystem anbietet. Flexgleise gibt es in den Längen von 1,2m, 1,5m und 3,0m. Die UVP liegt dabei bei ca. 24 Euro pro Meter. Bei Revalda-Gleisen sind die Gleisverbinder im Gegensatz zu LGB auf dem jeweils anderen Schienenende montiert. Da die Flexgleise als Bausätze geliefert werden, spielt dies aber keine Rolle.

Man sieht, dass es sowohl für Messinggleise als auch für Edelstahlgleise eine große Auswahl gibt. Die Schwellenbänder der Hersteller unterscheiden sich zum Teil sehr stark – da sollte jeder vor dem Kauf prüfen ob der Hersteller seinen Geschmack trifft und ob er damit leben kann unterschiedliche Schwellenbänder auf seiner Anlage zu verbauen. Der Vorteil der Flexgleise, z.B. die Anzahl der Schienenstöße zu verringern, lässt sich am besten mit langen Profilen nutzen! Bei diesen entstehen aber immer erhöhte Versandkosten. Statt einzelner Profile sollte man bei Flexgleisen lieber direkt eine große Anzahl kaufen – dann sinkt der Anteil der Versandkosten pro Meter deutlich und ist nicht mehr entscheidend.

Daher lohnt es sich besonders beim eigenen Fachhändler vor Ort das Angebot zu prüfen. Zum einen bieten viele Händler die Gleise etwas unter der UVP der Hersteller an und zum anderen entfallen dabei zusätzliche Portokosten.

Anmerkung: Viele Gartenbahner haben mit einer der berühmten Startpackungen von LGB, PIKO oder Train Line Gartenbahnen angefangen. Dort werden Gleise im Code 332 verwendet. Der heutige Artikel widmet sich nur Gleisen, die diesem Code 332 entspreche. Daher sind alle heute besprochenen Produkte untereinander kompatibel. Das Code 332-Gleis hat sich im Garten bewährt, auch wenn es im Vergleich zum Original sehr „klobig“ aussieht. Einige Modellbahner bevorzugen deshalb das Code 250 Gleis. Die beiden Systeme sind nicht kompatibel. Selbstverständlich gibt es auch Flexgleis für Code 250, z.B. von Miha-Modell. Code 250 wird in diesem Artikel nicht weiter berücksichtigt.

Auf Gleise von US-Herstellern (oder vergleichbaren Herstellern) wurde aufgrund der Verfügbarkeit verzichtet.

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