Interview mit PIKO Geschäftsführer Herr Dr. Wilfer

PIKO Geschäftsführer Dr. René F. Wilfer beantworte freundlicherweise die Fragen des Spur-G-Blogs (Foto: Archiv Spur-G-Blog / Weimar 2011)

Traditionell lädt PIKO kurz vor der Spielwarenmesse zur Jahrespressekonferenz nach Sonneberg ein. PIKO Geschäftsführer Herr Dr. René F. Wilfer stellte sich freundlicherweise den Fragen des Spur-G-Blogs.

Spur-G-Blog: Sehr geehrter Herr Dr. Wilfer, um insgesamt 17% hat PIKO 2011 den Umsatz gegenüber 2010 gesteigert. Können Sie uns sagen, wie die Entwicklung im Gartenbereich war?

Dr. Wilfer: Im Gartenbahnbereich lag der Zuwachs bei 10 % gegenüber dem Vorjahr.

Spur-G-Blog: Der Verkauf von Startpackungen lief 2011 sehr gut. Mit der BR 194 ist PIKO im Gartenbereich neue Wege gegangen. Sowohl von der Technik als auch vom Preis ist PIKO mit diesem schönen Modell in neue Regionen aufgestiegen. Wie hat sich das Modell den verkauft?

Dr. Wilfer: Mit der Auslieferung des Modells an den Handel haben wir im November begonnen und die entsprechenden Stückzahlen lagen auf dem von uns vorab geplanten Niveau.

Spur-G-Blog: Letztes Jahr wurde die BR 194 in Weimar vorgestellt. Vor Ort war die BR 254 zu sehen, ein Modell, was PIKO dieses Jahr auf den Markt bringt. Wieso haben Sie Modelle zeitlich nicht getauscht? Die BR 254 hätte in Weimar auch gut gepasst?

Dr. Wilfer: Weil wir uns aus Marketinggründen für die DB Modell als Erstauslieferungsmodell entschieden haben und mit dem Roll Out in Weimar auch bereits auf das entsprechende DR Pendant hinweisen wollten.

Spur-G-Blog: Wie schon erwähnt hat PIKO in der BR 194 viele neue Technologien eingesetzt, z.B. kugelgelagerte Achsen und verchromte Laufräder. Wie werden Sie diese Erfahrungen bei neuen Lokmodellen nutzen?

Dr. Wilfer: PIKO Modell unterliegen einer ständigen Weiterentwickelung und gesammelte Erfahrungen, eigene und auch die der Modellbahner auf ihren Anlagen vor Ort, fließen permanent in die Produktumsetzung ein.

So auch am Beispiel der von Ihnen angesprochenen kugelgelagerten Achsen und verchromten Laufräder. Und wie Sie anhand der Neuheiten für 2012 sehen können, werden die von Ihnen angesprochenen technischen Verbesserungen bereits bei einer Reihe von Neuheiten für 2012 eingesetzt.

Spur-G-Blog: Mit dem Gartenbahnkatalog 2012 hat PIKO seinen Anspruch als Vollsortimenter eindrucksvoll unterstrichen. Viele Gartenbahner, die auf ein größeres Schmalspur-Engagement von PIKO gehofft hatten, sind enttäuscht, dass das Harzkamel als Auslaufmodell gekennzeichnet ist. Hat das Modell die Erwartungen nicht erfüllt oder ist der Wettbewerb im Schmalspur-Bereich zu groß?

Dr. Wilfer: Wenn ein Artikel im PIKO Sortiment auf Auslauf gesetzt wird, bedeutet dies, dass er in dieser Ausführung und Bedruckung nicht nachproduziert wird und nur noch so lange lieferfähig ist, so lange wir werkseitig einen Lagerbestand haben. Dies ist ein Prozess, der im Rahmen der Sortimentsgestaltung für die optimale Gestaltung des Sortiments wichtig ist.

Für die Schmalspurfreunde sei aber gesagt, dass das Harzkamel als Modell natürlich im PIKO Sortiment bleiben wird und auch mit einer geänderten Bedruckung neu aufgelegt werden wird.

Spur-G-Blog: Mit dem VT 11.5 hat PIKO einen Klassiker angekündigt. Welche Produktlinie verfolgt PIKO im Gartenbereich?

Dr. Wilfer: Wir versuchen die Modelle auf den Markt zu bringen, die aus unserer Sicht am Markt gut ankommen und sich wirtschaftlich rechnen. Des weiteren spielen natürlich auch die Eingliederung ins bestehende Sortiment und den gesamten Gartenbahnmarkt eine Rolle.

Spur-G-Blog: Für 2012 hat PIKO eine ganze Reihe zweiachsiger Waggons angekündigt? Welche Zielgruppe wollen Sie mit diesen Waggons erreichen? Gegenüber den günstigen Waggons der PIKO Mainline-Series in der „50 Euro Klasse“ oder den von Märklin dieses Jahr wieder eingeführten Toytrain-Reihe wirkt der Preis für die Wagen zu hoch.

Dr. Wilfer: Die kurzen zweiachsigen Personen-und Güterwagen stellen komplette Neuentwicklungen dar, die für die strategische Ausrichtung von PIKO als Vollsortimenter in dieser Spurgröße eine ausgesprochen wichtige Rolle spielen. Damit werden wir in die Lage versetzt, ein breites Produktfeld abzudecken und können damit für unser bereits breites Lokomotivsortiment dem Gartenbahner ideal passende Wagen anbieten.

Spur-G-Blog: Mit der 2-6-0 bringt PIKO erstmals eine Lok auf den Markt, die ab Werk sowohl über ein analoges Soundmodul als auch einen Digitaldekoder verfügt. Wieso bleibt PIKO nicht bei der traditionellen Strategie die Aufrüstung per Modul zu ermöglichen?

Dr. Wilfer: Das von Ihnen angesprochene Modell der US Dampflok ist speziell auf den Amerikanischen Markt ausgerichtet, der sich doch z.T. deutlich von anderen Gartenbahnmärkten unterscheidet. Insofern werden wir unserem bisherigen Konzepte des modularen Aufbaus der Lokomotiven treu bleiben und diese ab Werk analog ausliefern. Der Kunde, der es möchte, kann dann die Modelle mit hochwertigen Digitalkits und entsprechenden Sounddekodern sowie Dampfentwicklern nachrüsten.

Spur-G-Blog: Können Sie uns schon sagen welchen Zulieferer Sie für das Soundmodul der 2-6-0 gewählt haben? Viele Kunden hatten in der Vergangenheit das Gefühl, dass die Kombination aus PIKO Digitaldekoder und PIKO Soundmodul preislich viel hoch war.

Dr. Wilfer: Zu Lieferanten geben wir grundsätzlich keine Auskünfte.

Spur-G-Blog: Letztes Jahr wurde für Amerika ein „Amtrak Taurus“ oder für Österreich ein „ÖBB-Krokodil“ aufgelegt. Durch den europäischen freien Warenhandel sind diese Produkte wieder als Importe auch in Deutschland aufgetaucht. Wieso bietet PIKO diese Varianten nicht über seinen Online-Shop an?

Dr. Wilfer: Bei den von Ihnen angesprochenen Modellen handelt es sich um einmalige Auflagen die exklusiv für den entsprechenden Importeur gefertigt wurden und von diesem auch vertrieben werden. Bei Interesse an diesen Modellen sollte sich der Modellbahnfreund also an die Modellbahnfachhändler im jeweiligen Land oder an den jeweiligen Importeur wenden, um eine Bezugsquelle zu erfragen. Die Adressen findet man im aktuellen Gartenbahnkatalog sowie auf unserer Homepage.

Spur-G-Blog: Kurz vor Weihnachten füllen sich in den Gartenbahn-Internetforen die Beiträge mit Modellwünschen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Planungen selbstverständlich bereits abgeschlossen. Können Sie vielleicht am Beispiel der VT 11.5 erläutern, welchen Vorlauf die Planung eines solchen Modells in Anspruch nimmt und wie PIKO Ideen von seinen Kunden aufgreift?

Dr. Wilfer: Von der Idee bis zur Erstauslieferung des Modells vergeht in etwa ein Zeitraum von 1,5 bis 2 Jahren. Für Vorschläge und Ideen sind wir immer dankbar und freuen uns, wenn wir diese mitgeteilt bekommen.

Spur-G-Blog: Der „Tag der Offenen Tür“ von PIKO ist bei Modellbahnern sehr beliebt. Wann plant PIKO die nächste Veranstaltung?

Dr. Wilfer: Unser nächster „Tag der Offenen Tür“ findet am 15. Juni 2013 statt. Dieser Termin ist bereits auf unserem Internetauftritt hinterlegt. Ab September dieses Jahres werden traditionell die Einladungsflyer für diese Veranstaltung verteilt und ab diesem Zeitpunkt kann man sich dafür auch bei PIKO wiederanmelden.

Spur-G-Blog: Herr Dr. Wilfer, vielen Dank für das Gespräch und Ihnen viel Erfolg Jahr 2012.

Das Gespräch wurde am 25. Januar 2012 protokolliert.

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