Test: Das neue Massoth PC-Modul [Video]

Seit einigen Wochen liefert Massoth das neue PC-Modul unter der Artikelnummer 8175101 aus. Bis zum 31.12.2011 wird das Modul zum Einführungspreis vom 109 Euro angeboten, anschließend wird der reguläre Verkaufspreis bei 129 Euro liegen. Im aktuellen Spur-G-Blog-Video wird das PC-Modul einem Praxis-Test unterzogen.

Das neue PC-Modul ist das erste von Massoth, dass ausschließlich in einer USB-Version geliefert wird. Die Umstellung von der seriellen Schnittstelle zu USB war zwingend erforderlich, da viele neue Computer keine alten seriellen Schnittstellen unterstützen. Neben dem PC-Modul und der Anleitung liegen der Verpackung ein USB-Kabel und ein SUSI-Update-Kabel dabei. Zusätzlich wird eine CD-ROM mit der passenden Software mitgeliefert. Allerdings läuft die Software nur auf Windows-Rechnern – Linux- oder Apple-Computer bleiben außen vor. Allerdings bieten auch die meisten anderen DCC-Hersteller nur eine Windows-Version an. Besitzer anderer Betriebssysteme müssen auf Software von Drittherstellern zurückgreifen.

Das PC-Modul ermöglicht drei Anwendungen.

  1. Es stellt ein Programmiergleis-Anschluss zur Verfügung, mit dem die CVs von Dekodern verändert werden können. Bei Massoth-Dekodern bzw. kompatiblen LGB-Dekodern ist damit auch ein Update der Dekoder-Firmware bzw. der Sounddateien möglich.
  2. Geräte für den Massoth-Bus (z.B. Navigator, Rückmeldebaustein etc.) lassen sich über einen Westernstecker-Anschluss ebenfalls mit einer neuen Firmware bespielen.
  3. Eine neue Highspeed-Schnittstelle wird ab 2012 den direkten Update eines Dekoders über ein SUSI-Kabel ermöglichen. Konventionelle Dekoder-Updates können bis zu 45 Minuten über das Programmiergleis dauern. Der neue Highspeed-Anschluss wird dies in deutlich kürzerer Zeit erledigen. Nutzbar wird der Highspeed-Anschluss aber erst nach einem Firmware-Update. (Alte, serielle PC-Module von Massoth werden sich aber nicht aufrüsten lassen.)

Da dem Spur-G-Blog nur ein Massoth eMotion XL Dekoder zur Verfügung stand, konnten die Firmware-Updates nicht getestet werden. Die Firmware des XL-Dekoders ist so gut programmiert, dass eine aktualisierte Firmware bis jetzt nicht notwendig war…

Das neue PC-Modul von Massoth mit USB-Schnittstelle

Der Test beschäftigt sich also mit der Programmierung der Konfigurationsvariablen (CV). Gerade wenn der Gartenbahner mehr als nur die Dekoderadresse ändern will, macht die CV-Programmierung mit einem Handgerät wenig Spaß. Deshalb wünschen sich viele Digitalbahner ein komfortables CV-Programieren via PC. Dem neuen Massoth PC-Modul liegt die bekannte Software DCC Programmer auf CD bei.

Bevor es los geht muss das PC-Modul erst angeschlossen werden. Zum Betrieb des Moduls ist es notwendig einen zusätzlichen Trafo anzuschließen. Der USB-Anschluss liefert nur 5 V mit maximal 500mA – zu wenig zum Betreiben des PC-Moduls. Das merkt der Anwender spätestens dann, wenn er das PC-Modul per USB anschließt und der Computer es nicht erkennt – erst nach Anschluss des Trafos bemerkt der PC das neue Gerät und installiert unter Windows automatisch den richtigen Treiber. Nutzer anderer Betriebssysteme können dem Hinweis im Handbuch folgen und passende Treiber im Internet laden. Jedoch bietet Massoth nur Windows Software an, so dass bei anderen Betriebssystemen auf Programme von Drittanbietern zurück gegriffen werden muss.

Laut Handbuch sollte mindestens ein Trafo mit 2A Leistung benutzt werden. Im Test nutzte Der Spur-G-Blog für die CV-Programmierung einen alten Playmobil-Trafo mit 1,1 A. Dabei traten keine Probleme aus. Reicht die Stromstärke jedoch nicht aus, so könnte das Schreiben nicht funktionieren. Bei Firmware-Updates sollten die Vorgaben des 2A-Trafos daher unbedingt eingehalten werden! Dem PC-Modul ist es übrigens egal  ob es mit Gleichstrom (16-24 V) oder Wechselstrom (14-18 V) versorgt wird.

Nachdem die Treiber innerhalb weniger Sekunden installiert sind, kann man los legen. Allerdings sollte sich während der Treiberinstallation die virtuelle COM-Schnittstelle notiert werden, die der Computer einrichtet. Sonst ist später ein wenig experimentieren angesagt. (Hier zeigt sich der Vorteil, dass Handbuch vor der Benutzung zu lesen 🙂

Im Test wurde das Programmiergleis schnell an die zwei Schraubklemmen angeschlossen und schon konnte es los gehen. Besonders angenehm ist, dass durch das PC-Modul keine extra Zentrale zum Programmieren benötigt wird. Unterwegs reichen also Notebook, PC-Modul und ein kleiner Trafo aus. Ideal, wenn man auf einer Gastanlage nur schnell die Dekoderadresse wechseln möchte.

Massoth legt dem Modul die Windows Software DCC-Programmer bei. Das Programm wird seit Jahren entwickelt und läuft im Test entsprechend stabil.Der ambitionierte Digitalfahrer erhält einen umfangreichen Werkzeugkasten, der alle Einstellungen ermöglicht. Der Anfänger hingegen verliert sich bei den ersten Gehversuchen leicht in den vielen Knöpfen. Die umfangreiche Dokumentation auf CD lässt ihn jedoch nicht alleine, so dass sich auch bei einem Anfänger zügig die ersten Erfolgserlebnisse einstellen.

Nachdem ersten Programmstart muss im Konfigurationsmenü angegeben werden, auf welcher virtuellen Schnittstelle das PC-Modul betrieben wird. Anschließend wird das PC-Modul „geöffnet“, bevor es an die Programmierung geht. Für die Programmierung liefert Massoth Vorlagen für die eigenen Dekoder mit. Diese Vorlagen haben den Vorteil, dass die einzelnen CVs gut dokumentiert sind. Für Fremddekoder gibt es auch eine Vorlage. Da aber abgesehen von den normierten CVs alle Hersteller unterschiedliche Funktionen mit den CVs verknüpfen, kann hier natürlich keine Beschreibung mitgeliefert werden. Da sich aber die geänderten Vorlagen abspeichern lassen, kann jeder Benutzer „fehlende Vorlagen“ selbst anlegen.

Die Software DCC Programmer von Massoth bei einem Fremddekoder

Der Startbildschirm zeigt mehrere Reiter an, auf denen die unterschiedlichen CVs logisch gebündelt wurden. Der erste Reiter enthält die wichtigsten CVs für den Fahrbetrieb, u.a. die Adresse und die Konfigurations-CV#29. Symbole erleichtern die Arbeit. So steht die Lupe für das Auslesen der CVs und der Bleistift für das Schreiben der CVs. Wer das Programm das erste Mal benutzt könnte verwirrt sein, da diese Knöpfe öfters auftauchen. Sie unterscheiden sich aber in der Funktionalität. Die Knöpfe im unteren Teil des Bildes (s. Screenshot) Lesen und Schreiben alle CVs aufeinmal. Mit den Knöpfen im oberen Teil wird nur eine einzige CV gelesen und beschrieben. Wer das Programm öfters nutzt, wird beide Möglichkeiten zu schätzen wissen. Wie zu erwarten ließ sich der Massoth-Dekoder schnell und ohne Probleme programmieren. Ein sauberes Programmiergleis ist natürlich die Voraussetzung dafür.

Besonderen Wert legte der Spur-G-Blog bei seinem Praxistest auf die Kompatibilität mit Fremddekodern. Ein PC-Interface sollte nicht nur die Dekoder des eigenen Herstellers unterstützen. Der Spur-G-Blog testete daher das Massoth-Modul mit verschiedenen Dekoder u.a. von CT Elektronik, Kühn, Lenz und ZIMO. Insgesamt verlief der Test mit den Fremddekodern sehr gut. Die im Test ausgewählten CVs ließen sich bei allen Dekodern auf dem Programmiergleis auslesen und verändern. Auch CVs über 255 ließen sich bei Fremddekodern direkt programmieren – eine Aufgabe an der eine Lenz LZ100 (Firmware 3.6) in Zusammenarbeit mit einer Roco Multimaus scheiterte.

Fazit: Das neue PC-Modul von Massoth ist ein kleiner aber sehr hilfreicher Begleiter, der auch unterwegs mit dem Notebook sehr gute Dienste leisten kann. Ein großer Vorteil des Moduls ist, dass es ohne eine Zentrale auskommt. Leider braucht das Modul eine zusätzliche Spannungsversorgung. Aber wer das Netzteil des Notebooks mitschleppt, bekommt auch einen kleinen Modellbahn-Trafo untergebracht.

Wer das PC-Modul sowieso nur stationär betreiben will, braucht sich hingegen gar keine Gedanken zu machen. Mit dem USB-Anschluss wird das neue Massoth PC-Modul über Jahre hinweg auch mit neuen Computern benutzbar sein.

Wer mit dem Gedanken spielt ein PC-Modul von Massoth zu kaufen, sollte bis Ende des Jahres das Einführungsangebot nutzen  und ca. 15 Prozent sparen.

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