Die Teilung der deutschen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg hatte auch auf die Eisenbahn gravierende Auswirkungen. Während im Westen die Deutsche Bundesbahn unter neuem Namen startete, führte der Osten den traditionellen Namen „Deutsche Reichsbahn“ weiter. In vielen Bereichen entwickelten sich die beiden Bahnunternehmen sehr unterschiedlich – auch bei den verwendeten Signalsystemen. Während in der Bundesrepublik das H/V-System weiterentwickelt wurde, setzte man in der DDR auf das HL-System.
Nach der Wiedervereinigung 1990 und der Gründung der Deutschen Bahn AG bestand die Aufgabe der Bahn in einer Vereinheitlichung des Signalwesens. Tausende Signale am Rand der Schienen ließen sich nicht über Nacht ändern, so dass es selbst heute noch beide Signalsysteme im Einsatz gibt.
Nach gründlichen Überlegungen entschied man sich bei der Bahn dagegen, ein System einfach dem anderen Landesteil überzustülpen. Neben politischen hatte dies natürlich auch technische Gründe. Durch den zunehmenden Hochgeschwindigkeitsverkehr wurde es notwendig die Blöcke für einen sicheren Zugverkehr zu verkleinern. Dadurch hätten viele Vor- und Hauptsignale kombiniert werden müssen.
Deshalb entschied man sich für die Entwicklung eines neuen Kombinationssignals, dass die Funktion von Vor- und Hauptsignal vereinen sollte. 1993 wurde der erste Streckenabschnitt der Bahn von Magdeburg nach Marienborn mit den neuen Signalen ausgerüstet, die heute unter dem Namen „KS-Signalsystem“ bekannt sind.
Vorsignal | Hauptsignal | Mehrabschnittssignal |
Quelle: Spur-G-Blog
Das KS-Signal gibt es in drei Grundformen: Beim Vorsignal sind eine grüne und gelbe Leuchte (Ks 1 grün, Ks 2 gelb) nebeneinander angeordnet. Beim Hauptsignal sind Hp 0 (rot) und Ks 1 (grün) mittig untereinander angeordnet. Beim Mehrabschnittssignal gibt es drei im Dreieck angeordnete Leuchten, so dass oben mittig rot und darunter links grün und rechts gelb zu sehen ist. Neben der unterschiedlichen Anordnung der Leuchten zeigen die Mastschilder die Bedeutung der einzelnen Signale an (weiß-rot-weißer Balken steht für ein Haupt- und ein gelbes Dreieck für ein Vorsignal).
Ergänzt werden können diese Grundformen durch mehrere Zusatzsignale, die kleiner sind als Hp 0, Ks 1 und Ks 2. Oben links kann es das weiße Signal Zs 1 geben, dass anzeigt, dass es einen verkürzten Bremsweg gibt. Unterhalb von Hp 0, Ks 1 und Ks 2 kann es zwei nach rechts aufsteigende Lichter des Signals Sh 1/Ra 12 geben. Dieses Signal erlaubt das Durchfahren des Signals bei einer Rangierfahrt. Leuchtet unten links eine einzelne weiße Leuchte, so ist dies ein Vorsignalwiederholer.
Außerdem kann es noch das Signals Zs 7 geben. Die drei als V angeordneten gelben Leuchten dienen als Vorsichtsignal.
Da das Thema Signale sehr komplex ist, kann an dieser Stelle nur ein kurzer Einblick in die Thematik gegeben werden. Ich hoffe, dass die Zusammenfassung in sich stimmig ist. Falls ein Signalexperte einen groben Fehler entdeckt, bitte ich um eine kurze E-Mail, so dass ich den Artikel korrigieren kann.
Quelle: de.wikipedia.org