Test: Massoth Powercap Micro [Video] [Update]

Der Spur-G-Blog hatte die Möglichkeit einen der ersten ausgelieferten Powercap Micro-Spannungspuffer von Massoth zu testen. Der Spannungspuffer ist für 50 Euro unter der Artikelnummer 8151601 erhältlich. Bis Ende Juli bieten zahlreiche Fachhändler das Produkt zum Einführungspreis von 45 Euro an.

Die Bezeichnung „micro“ bezieht sich auf die Abmessungen des Spannungspuffers. Durch die Verwendung von Doppelschichtkondensator ist die neue Lösung von Massoth wesentlich kleiner, so dass auch Lokomotiven mit geringen Platzbedarf von dem Angebot profitieren können. Im Spur-G-Blog-Video ist zusehen, dass der Powercap micro sogar in den Kessel der PIKO Mogul passen würde. Damit der Gartenbahner beim Einbau flexibler ist, wurde der Powercap mirco auf drei kleine Pakete verteilt. Während die Pakete zwei und drei nur Kondensatoren enthalten, ist im ersten Paket außerdem die Ladeelektronik integriert. Das Anschlußkabel besteht aus drei Leitungen. Zwei sind für die Spannungsversorgung (+/-) zuständig, mit dem dritten Kabel kann der Spannungspuffer ausgeschaltet werden – dies ist insbesondere beim Programmieren mit Digitalanlagen wichtig. Unterstützt der Dekoder, wie z.B. die eMotion-Serie von Massoth, einen Spannungspuffer, kann das dritte Kabel direkt mit dem Dekoder verbunden werden. Die Massoth-Dekoder erkennen den Programmierbefehl und schalten bei Bedarf automatisch den Spannungspuffer ab. Für andere Digitaldekoder oder Analogfahrer legt Massoth einen Schiebeschalter bei, mit dem der Spannungspuffer manuell ausgeschaltet werden kann. Der Spur-G-Blog hätte sich bei dem Schalter jedoch Ösen für die Verschraubung gewünscht.

Der Spannungspuffer kann maximal 1A liefern. In der Praxis können damit ca. 30 Sekunden überbrückt werden. Das reicht in den meisten Anwendungsfällen locker aus, um ein Herzstück oder eine unsaubere Stelle am Gleis ohne Ruckler oder Soundaussetzer zu überbrücken.

Im Spur-G-Blog-Video wurde folgender Testaufbau verwendet: Die Lok stand vorher mindestens eine Minute zum Aufladen des Spannungspuffer auf dem Gleis. Zwischen den beiden Flügelsignalen befindet sich ein vollisolierter Gleisabschnitt von ca. 1m Länge. Beim Erreichen des ersten Signals befindet sich die Lokomotive komplett im isolierten Bereich, beim zweiten Signal steht wieder die normale Gleisspannung zur Verfügung. Zum Test wurde eine PIKO Mogul mit einem eMotion XL-Dekoder und der Powercap micro benutzt. Das Video zeigt eindrucksvoll, dass die Lokomotive den Meter ohne Spannung problemlos überbrückt. Dabei verliert sie nur minimal an Geschwindigkeit. Der Geschwindigkeitsverlust wird nur durch die volle Gleispannung am „Zielgleis“ sichtbar. Da in der Praxis so lange Stromausfälle nicht die Regel sind, wird dies im Garten nur den wenigsten auffallen.

Der Spannungspuffer erfüllt also vollständig seinen Zweck und verhindert unnötige Ruckler durch unsaubere Gleise. Die Anleitung von Massoth ist kurz gefasst und enthält alle wichtigen Informationen. An Hand der Farbfotos lässt sich schnell erkennen wie der Dekoder angeschlossen werden muss. (Der Powercap micro wird mit einem Handbuch in Farbe ausgeliefert! Einzelne Exemplare der ersten Auslieferungen haben nur einen s/w-Druck erhalten. Die betroffenen Kunden können sich kostenlos auf den Massoth-Internetseiten das Handbuch in Farbe als PDF-Datei herunterladen. [Update] Am 19.06.2012 hat Massoth das Handbuch aktualisiert. Der Link wurde angepasst. [/Update])

Die neueren eMotion-Dekoder und alle zukünftigen Massoth-Dekoder haben einen eigenen Anschluß für den Spannungspuffer, der meistens mit BC (für engl. „buffer control“) beschriftet ist. Bei den älteren Massoth-Dekodern liegt dieser Anschluss auf A5 bzw. F5. Besitzer dieser Dekoder hätte es gefreut, wenn Massoth im Handbuch des Powercap micro nicht ausschließlich auf das Dekoder-Handbuch verwiesen hätte. Um bei diesen Dekodern die Steuerung des Spannungspuffer zu aktivieren, muss in der CV 118 des Dekoders der Wert 31 gespeichert werden. [Update] Die neue Version des Handbuchs enthält jetzt einen entsprechenden Hinweis. [/Update]

Unterm Strich hat der Anschluss des Massoth Powercap micro an den vorhandenen eMotion XL-Dekoders problemlos geklappt. Die PIKO Mogul des Spur-G-Blog war innerhalb einer Viertelstunde umgerüstet. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der Betrieb bei Lokomotiven mit Spannungspuffer wesentlich reibungsloser verläuft. Daher lohnt sich die Überlegung, Lokomotiven ohne Spannungspuffer mit dem Massoth Powercap micro nachzurüsten.

Natürlich lässt sich der PowerCap Micro nicht nur mit Massoth-Dekodern betreiben. Er funktioniert auch gut mit Dekodern vieler Mitbewerber. Die Zeitschrift „volldampf“ hat in der aktuellen Ausgabe 2/2012 auf den Seiten 46/47 ausführlich die Verwendung des Spannungspuffers mit den LGB-Dekodern 55020, 55021, 55022, 55027 und den LGB onBoard-Dekodern vorgestellt. Wer diese Dekoder besitzt sollte sich vor dem Einbau die „volldampf“ zulegen. Weitere Tipps lassen sich im Massoth-Forum erfahren oder erfragen.

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