Test: Sounddekoder SL82 von CT Elektronik (2.Teil) [Video] [Update]

Bereits letzte Woche hat der Spur-G-Blog die technischen Daten des SL82 Sounddekoders von CT Elektronik vorgestellt. Die Daten machen neugierig – soll der Sounddekoder nur 125 Euro kosten. Der aktuelle Spur-G-Blog Test zeigt, was der Gartenbahner erwarten darf.

Dem Spur-G-Blog stand der SL82/4A mit dem Sound des Taurus zur Verfügung. Der Einbau des Dekoders funktionierte problemlos. Allerdings muss die Anleitung beim Einbau zur Hand sein, da die Schraubklemmen nicht beschriftet sind. Nur eine Stelle ist mit einem schwarzen Punkt markiert – mit Anleitung ist der Anschluss aber kein Problem. Der Dekoder musste mit einem Doppelklebeband fixiert werden, da er über keine Bohrungen für Schrauben verfügt. Eine kleine Kunststoffplatte aus der Restkiste löste dieses Problem elegant.

Erfreulicherweise bietet der SL82 einen Anschluss für einen Kondensator. Im Test wurde ein Elko mit 10.000 Mikrofarad für 4 Euro von Conrad angeschlossen. Der Effekt war sofort spürbar. Offensichtlich geht der SL82 auch gut mit der Energie um. „Gefühlt“ blieb das Licht beim „Strom am Gleis aus“ länger leuchten, als bei Mitbewerbern.

Die Programmierung brachte unterschiedliche Ergebnis zu Tage. Die Programmierung auf dem Hauptgleis (POM) funktionierte sofort und zuverlässig. Mangels Railcom können dort aber nicht die alten Werte der CVs ausgelesen werden. Da nur ganz wenige Gartenbahner Railcom nutzen werden, ist dies keine wirkliche Einschränkung.

Größere Probleme machte hingegen die Programmierung auf dem Programmiergleis mit einer Lenz LZ100 Zentrale und einen Roco Handregler. Der Dekoder ließ sich von diesen Fremdprodukten nicht überzeugen seine Werte zu ändern. Sobald dem Spur-G-Blog das neue USB-Programmiermodul von Massoth zur Verfügung stellt, werden wir einen Erfahrungsbericht über die Zusammenarbeit mit den von vielen Gartenbahnern eingesetzten LGB/Massoth-Produkten nachreichen. [Update] Heute ist ein Testexemplar des neuen Massoth PC-Moduls beim Spur-G-Blog eingetroffen. Mit dem Massoth PC-Modul lässt sich der Dekoder problemlos auslesen und programmieren![/Update]

Das beim Test vorliegende Handbuch enthielt alle Informationen zur Programmierung, so dass nach kurzer Zeit der Taurus mit allen gewünschten Funktionen eingestellt war. Jedoch waren einige digitale Vorkenntnisse notwendig: Für das Programmieren der Funktionstasten wird korrekt auf die volle Unterstützung des NMRA-Mappings verwiesen. Es gibt aber kein Beispiel, so dass eine Internetrecherche für alle notwendig ist, die das NMRA-Mapping nicht täglich programmieren. Einsteiger benötigen also bei der Einstellung des Dekoders den Rat eines erfahrenen digitalen Gartenbahner. CT Elektronik informierte den Spur-G-Blog jedoch, dass es mittlerweile eine überarbeitete und verbesserte Version der Anleitung gibt. Diese lag aber zum Redaktionsschluss dem Spur-G-Blog nicht vor.

Nachdem die Programmierung abgeschlossen war, ging es aufs Testgleis. Der erste Eindruck des Dekoders war gut: Langsam und weich setzte sich der Taurus sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenanlage in Bewegung. Dank des Kondensators gab es auch keine Probleme bei Weichen oder verschmutzen Gleisstellen.

Beim Bremsen gab es mit den Standardeinstellungen Probleme. Auf den letzten Zentimetern begann die Lokomotive stark zu ruckeln. Nach Rücksprache mit CT Elektronik – der E-Mail-Support war sehr zügig und freundlich – wurde der Dekoder nach justiert. Mit den folgenden Werten CV #9 = 134, CV #50 = 200, CV #51 = 60 und CV #52 = 10 lief der PIKO Taurus perfekt. Wer im Video genau hinsieht, wird dies auch erkennen. Die Außenaufnahmen wurden mit den Stanardeinstellungen des Dekoders durchgeführt – die Innenaufnahmen mit den optimierten CVs. Innen ist kein Ruckeln mehr erkennbar…

Am 03. Dezember nutzte der Spur-G-Blog die Anlageneröffnung in Wuppertal zu einem zusätzlichen Test. Auch dort setzte sich der Taurus schön in Bewegung und rollte vorbildlich aus – die 86 Tonnen des Originals bleiben bei einer Vollbremsung auch nicht sofort stehen. Insgesamt ist der Spur-G-Blog sehr zufrieden mit den Fahreigenschaften des SL82.

Fazit: Der SL82 bietet interessante technische Möglichkeiten zu einem attraktiven Preis. 125 Euro für die 4A-Version sind für einen Sounddekoder für Gartenbahnen ein sehr guter Preis. Die Auswahl der Sounds ist jedoch im Gegensatz zu den Mitbewerbern begrenzt, allerdings sind zu einigen aktuellen Modellen auf der Homepage von CT Elektronik passende Soundprojekte zu finden. Der Dekoder ermöglichte im Test die Programmierung aller gewünschten Funktionen, allerdings war dazu einiges an DCC-Erfahrung hilfreich. Für den PIKO Taurus waren die Standardeinstellungen des Bremsweg nicht optimal. Dank des zügigen E-Mail-Supports der Firma CT Elektronik konnte dieses Problem schnell behoben werden und der Taurus zieht jetzt schön seine Runden auf der Anlage…

Ein Tipp zum Sound: Der schweizer Verein 1020.042-6 bietet ab Weihnachten den SL82 mit dem passenden Sound für die PIKO BR 194 zum Preis von 148 Euro an. Der Verein besitzt das Vorbild, von dem auch die Aufnahmen stammen, und wird mit dem Erlös des Verkaufs den Erhalt des Vorbilds finanzieren.

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