Test: Servo-Dekoder von Dietz [Video]

Servos werden bei Gartenbahnern immer beliebter. Aus diesem Grund testet der Spur-G-Blog heute den 1-Kanal-Servo-Dekoder von Dietz. Der SWD-01 kostet 30 Euro und kann einen Servo ansteuern. Die Variante SWD-02 besitzt für den gleichen Preis zusätzlich einen Ausgang für eine 50mA Weichenlaterne.

Der Dekoder hat eine Größe von 3,2cm x 1,3cm und eine Höhe von bis zu 0,8cm. Er ist nur für das DCC-Format geeignet, allerdings wird dieses von fast allen Zentralen für Gartenbahnern benutzt. Der Servo wird über eine 3 polige Stiftleiste angeschlossen, so dass fast alle handelsüblichen Servostecker benutzt werden können. Selbstverständlich reduziert der SWD die Gleisspannung auf die für den Servo benötigten 5V. Neben den beiden Anschlußleitungen zum Gleis, besitzt der Servo-Dekoder von Dietz einen SUSI-Stecker. Über ein entsprechendes SUSI-Kabel können zwei externe Taster oder Reedkontakte angeschlossen werden, mit denen der Servo ebenfalls geschaltet werden kann.

Der Dekoder lässt sich flexibel als Lok- oder als Weichendekoder einstellen. So kann er entweder zur Realisierung einer automatischen Entkupplung in einer Lokomotive oder als Weichenantrieb verbaut werden. Im Testbetrieb funktionierte der Dekoder sehr zuverlässig.

Der Servo-Dekoder SWD-02 von Dietz

Die Anleitung des Dekoders umfasst vier DIN A4-Seiten. Sie ist sehr technisch gehalten und die Konfiguration erfolgt ausschließlich über die Programmierung der CV-Variablen. Wie das Testvideo zeigt, funktionieren die Einstellungen auf dem Programmiergleis problemlos. Wer den Dekoder unter einer Weichenadresse ansprechen möchte, muss darauf achten, dass in der CV29 sowohl Bit 6 als auch Bit 7 mit einer 1 gesetzt ist (d.h. der Dezimalwert ist 192). In CV3 lässt sich das Verhalten des Servodekoders programmieren. Für den Weichenantrieb im Test wurde in die CV3 der Wert 0 geschrieben. Dadurch wird der Timer ausgeschaltet und der Servo bleibt nach dem Schalten in der aktuellen Position stehen. Setzt man einen Wert zwischen 1 und 63, so bewegt sich dauernd hin und her. Der Zahlenwert gibt dabei die Dauer der Pause zwischen dem hin- und herwegen an. Die Bedeutung der Werte ist  in einer Tabelle ausführlich dokumentiert. Soll der Servo z.B. fürs Entkuppeln nur einmal hin- und herbewegt werden, so muss zusätzlich der Wert 64 hinzuaddiert werden (in der Anleitung Monoflop genannt).

Der Dekoder ist so eingestellt, dass das Servohorn eine Bewegung von ca. 180 Grad macht. Diese Voreinstellung ist so gut, dass sich Entkuppler oder Weichen damit problemlos realisieren lassen. Ein Tipp für Weichen: Auf der Webseite www.g-spur.at wird in Ausgabe 13 gezeigt, wie sich eine Weiche mit Servo und Messingdraht einfach umrüsten lässt. Diese Methode ist auch im Spur-G-Blog-Video zu sehen. Durch die „Federwirkung“ wird die evtl. nicht optimale Horneinstellung ausgeglichen.

Mit Hilfe der CVs 42 bis 45 lässt sich die Anfangs- und Endposition des Servos individuell festlegen. Auf Anfrage stellt die Firma Dietz Detailinformationen zur Verfügung. Allerdings werden die meisten Gartenbahner mit der Standardeinstellung gut fahren, so dass man erstmal von diesen CV die Finger lassen sollte. Das Video zeigt, dass das Schalten der Weiche optimal klappt.

Insgesamt macht der Servodekoder von Dietz einen guten Eindruck. Er eignet sich aufgrund seiner geringen Größe hervorragend für Lokomotiven oder Waggons (z.B. Entkuppler oder Stromabnehmer) auszurüsten. Auch zur umkomplizierten Umrüstung einer einzelnen Weiche mit geringem Verkabelungsaufwand ist der Dekoder gut geeignet. Bei einer Weichenstraße mit mehren Weichen in unmittelbarer Nähe gibt es jedoch Mehrfach-Servo-Dekoder, die wirtschaftlicher sind.

Einen passenden Miniatur-Servo bietet Dietz unter der Artikelnummer S-TL für 14 Euro an. Servos sollten aber nur auf Innenanlagen oder wettergeschützt in Fahrzeugen montiert werden, da die Servos und die Dekoder nicht wetterfest sind.

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